Auftraggeber

Kraftwerke Oberhasli AG (KWO)

UX Research Methoden

Interviews, Umfrage, Card Sorting

UX Research Team

Anicia Kohler, Fabienne Stoll, Jrene Rolli

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) in der Grimsel-Region betreibt unter anderem die zweitgrösste Wasserkraftanlage der Schweiz. Wer in diesen Wasserkraftwerken arbeitet, lernt die spezifischen Tätigkeiten oftmals «on the job». Darum sind handwerkliche Quereinsteiger*innen gesucht. Aber mit welchen Benefits, Rahmenbedingungen und Jobinseraten erreicht KWO diese Handwerker*innen?

Teilzeitarbeit, Halbtax, Geschäftshandy, kostenlose Bergbahnen: Ein überwältigender Katalog an attraktiven Mitarbeitendenvorteilen und Rahmenbedingungen haben uns beim Erstgespräch mit der Kraftwerke Oberhasli AG erwartet. Die Verantwortlichen schufen zusammen mit Burkhalter Unternehmensentwicklung bereits anhand von Studien und internen Gesprächen eine spannende Ausgangslage. Diese wollten sie jedoch schärfen und mit der richtigen Zielgruppe prüfen, bevor sie konkrete Massnahmen ergreifen. Ein Fall für das User Research Team. 

KWO-Mitarbeiterin


Foto: KWO

Das Ziel

Gemeinsam wollten wir herausfinden, was für die Zielgruppe der handwerklichen Quereinsteiger*innen wirklich zählt. Welche Bedürfnisse sie an einen Job und Arbeitgeber haben – insbesondere auch die spezifischen Bedürfnisse von weiblichen Fachpersonen. 

Die Erkenntnisse wollte KWO nutzen, um den äusserst umfassenden Katalog an Mitarbeitendenvorteilen (Fringe Benefits) sowie Rahmenbedingungen sinnvoll zu fokussieren, die Unternehmenskultur entsprechend auszurichten und auch die Kommunikation rund um die Rekrutierung zu optimieren. 

So, dass die KWO langfristig eine attraktive Arbeitgeberin ist, die auch so wahrgenommen wird.

Das Vorgehen

An einem gemeinsamen Kick-off definierten wir Hypothesen und leiteten daraus Leitfragen ab. Dieses Papier diente uns von Anfang bis zum Ende des Projekts als hilfreiche Orientierung. 

Um die Zielgruppe besser kennenzulernen, führten wir mit 8 Personen qualitative Interviews von je 60 Minuten. Diese lieferten uns wertvolle Insights über deren Bedürfnisse, Emotionen und Erwartungen. 

«Bei diesem Jobtitel kann man sich nicht vorstellen, was die Tätigkeiten sind.» Patrick, 40, ländlich

«Keine Ahnung, welchen Lohn man bei diesem Job erwarten kann.» Nadine, 25, urban

KWO-Interviews


Anicia und Jrene führen mit einer Vertreterin der Zielgruppe (nicht im Bild) ein qualitatives Zoom-Interview

Anschliessend entwarfen wir eine Online-Umfrage, um zusätzlich quantitative Ergebnisse zu erhalten. Unter anderem integrierten wir auch ein Card Sorting, um die verschiedenen Mitarbeitendenvorteile und Rahmenbedingungen gewichten zu lassen. Die Antworten von 96 Teilnehmenden lieferten uns spannende Zahlen, die auch auf demografische Unterschiede hinwiesen.

«Zu viele spezielle Voraussetzungen, die einen Quereinsteiger abschrecken.» anonymer Kommentar aus Online-Umfrage, 32, ländlich

Das Resultat

Alle Interview-Zitate sowie die Ergebnisse aus der Online-Umfrage haben wir auf einem Miro-Board für die Synthese zusammengeführt, sinnvoll gruppiert, Daten verständlich visualisiert und zusammenfassend Key Insights abgeleitet. Zusätzlich schlugen wir mögliche Massnahmen vor, welche kurz-, mittel- und langfristig denkbar wären.

MiroKWO

Das Miro-Board übergaben wir bei einer gemeinsamen Abschlussbesprechung an KWO. So haben die Verantwortlichen jederzeit Zugriff auf alle Rohdaten und können bei Bedarf weitere Auswertungen machen. 

Der Nutzen

KWO lernte die handwerklichen Quereinsteiger*innen besser kennen. 

Sie hat unter anderem erfahren … 

  • … welche Mitarbeitendenvorteile besonders attraktiv sind für die Zielgruppe.
  • … welche Rahmenbedingungen am stärksten den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen. 
  • … was in Bezug auf die Unternehmenskultur erwartet/erwünscht wird. 
  • … wie sie als Arbeitgeberin aktuell wahrgenommen wird. 
  • … wie das Jobinserat wahrgenommen und interpretiert wird. 
  • … welche demografischen Faktoren einen Umzug in die Nähe des Arbeitsortes begünstigen respektive erschweren.

«Mit den vielen aufschlussreichen Erkenntnissen können wir nun gezielt Massnahmen ergreifen, damit unsere Kultur und Kommunikation die Zielgruppe ansprechen und wir mehr Quereinsteiger*innen gewinnen.»

Daniel Fischlin, CEO der Kraftwerke Oberhasli AG